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Bilaterale KI: Neuer FWF-Exzellenzcluster

Vier Forschungsgruppen des ISTA sind am Exzellenzcluster beteiligt

Sie gestalten die nächste Stufe der künstlichen Intelligenz (KI). Vier Forschungsgruppen des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) werden in einem neuen FWF-Exzellenzcluster an dieser Mammutaufgabe arbeiten - gemeinsam mit weiteren WissenschafterInnen verschiedener österreichischer Universitäten. Der österreichische Wissenschaftsfonds FWF und die beteiligten Institutionen investieren nun 33 Millionen Euro in dieses Projekt und stärken damit den KI-Forschungsstandort Österreich.

Bilaterale Künstliche Intelligenz

Die Exzellenzcluster sind Teil der Kampagne "exzellent=Austria" des Wissenschaftsfonds FWF, die den Spitzenforschungsstandort Österreich stärken soll. Sie verbinden Forschung, Bildung und Nachwuchsförderung. In der ersten Förderrunde Anfang 2023 wurden bereits drei Cluster mit ISTA-Beteiligung ausgewählt - in den Bereichen Quantenwissenschaften, Energiespeicherung und Mikrobiome.

Zwei weitere Projektanträge wurden nun bewilligt, darunter ein kooperatives Forschungsprojekt mit ISTA-Wissenschaftlern. Es befasst sich mit einem grundlegenden und weitreichenden Thema: der nächsten Stufe in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Der Cluster wird für die Dauer von 5 Jahren mit 33 Millionen Euro gefördert - 60 Prozent davon zahlt der FWF. Eine Verlängerung auf 10 Jahre mit insgesamt 70 Millionen Euro ist möglich.

Die nächste Stufe der KI: Bilaterale künstliche Intelligenz

Der FWF-Exzellenzcluster "Bilaterale KI" vereint zwei der wichtigsten Forschungsstränge auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz: die subsymbolische KI (maschinelles Lernen) und die symbolische KI (Wissensrepräsentation und Schlussfolgerungen). Beide Arten der KI haben unterschiedliche Stärken - und Schwächen -, wurden aber bisher weitgehend getrennt voneinander entwickelt. Die nächste Generation von KI-Systemen mit besseren und allgemeineren Problemlösungsfähigkeiten erfordert die Kombination beider Arten. Diese Integration, die als bilaterale KI bezeichnet wird, soll etwas widerspiegeln, was der Mensch von Natur aus tut: die gleichzeitige Nutzung von kognitiven und logischen Fähigkeiten.

Christoph Lampert, Vertreter des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) im Vorstand des Bilateralen KI-Clusters: "Mit unseren vier beteiligten Forschungsgruppen haben wir am ISTA bereits eine Mischung aus Forschung zu symbolischer und subsymbolischer KI, und wir freuen uns, dieses Netzwerk im Cluster gemeinsam mit anderen Spitzenforschern hier in Österreich noch weiter ausbauen zu können. Dies ist auch eine wichtige Ergänzung zum europäischen Netzwerk innerhalb von ELLIS." Unter dem Namen European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) arbeiten Forschungseinrichtungen aus der EU gemeinsam an der Weiterentwicklung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz. Der FWF-Cluster stellt ein weiteres starkes Forschungsnetzwerk in diesem Bereich dar.

Lampert: "Gemeinsam können wir die nächste Stufe der KI-Entwicklung mitgestalten: Künstliche Intelligenz, die nicht mehr nur ein nützlicher Fachidiot ist, sondern ein Generalist, der sich flexibel an unterschiedliche Situationen anpassen kann. Damit einhergehen sollte auch eine höhere Verlässlichkeit der KI - die notwendige Grundlage für ein größeres öffentliches Vertrauen in diese Technologie. Die Menschen wünschen sich verständlicherweise eine KI, die nicht halluziniert und deren Entscheidungen nachvollziehbar und verlässlich sind. Gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen wollen meine Kolleginnen und Kollegen bei ISTA und ich dazu beitragen."

Sechs österreichische Forschungseinrichtungen

Forschungsleiter des Clusters ist Sepp Hochreiter von der Johannes Kepler Universität Linz. Beteiligt sind auch Forschungsgruppen der Technischen Universität Wien, der Universität Klagenfurt, der Technischen Universität Graz, der Wirtschaftsuniversität Wien und des Institute of Science and Technology Austria (ISTA). Auf Seiten des ISTA sind die vier Forschungsgruppen von Dan Alistarh, Krishnendu Chatterjee, Christoph Lampert und Marco Mondelli an der Zusammenarbeit beteiligt.

Institute of Science and Technology Austria

office@ist.ac.at

Am Campus 1 3400 Klosterneuburg

Sophia Hannes

Communications& Event Manager

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