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Die Digitalisierung und das Internet haben unsere Welt radikal verändert. Die Art und Weise wie wir uns heute Informationen beschaffen, wie wir kommunizieren, aber auch der Konsum selbst – sprich der Einkauf von Gütern und Dienstleistungen – ist nicht mehr mit den Gegebenheiten der letzten Jahrzehnte zu vergleichen.
Die Welt dreht sich immer schneller, neue Technologien sprießen nur so aus dem Boden und die Geschäftsmodelle von heute müssen sich diesen neuen Rahmenbedingungen anpassen. Gerade im Handel ist durch das Internet und dem damit entstandenen E-Commerce ein unglaublicher Umbruch passiert. Klassische Handelsstrukturen werden verschoben, aufgebrochen oder verschwinden ganz vom Markt. COVID-19 hat diesen Strukturwandel extrem beschleunigt. Laut aktueller Studie des Instituts für Handelsforschung sogar um sieben bis acht Jahre nach vorne. Die Folge: Unternehmen müssen sich noch schneller auf die veränderten Kundenbedürfnisse einstellen. Im Folgenden eine Auswahl von fünf Trends die die Branche aktuell bewegen.
Vorab: Der persönliche Verkauf im Laden wird nicht verschwinden. Der Großteil der Umsätze wird immer noch stationär auf der Fläche erzielt. Doch der Verkauf über das Internet holt stark auf. Das IFH Köln rechnet bis 2030 mit einem Online-Anteil im Handel von bis zu 22 Prozent. Dies wird pandemiebedingt sicher schneller eintreten als vermutet. Der damit verbundene Umsatzrückgang für stationäre Unternehmen – welche nicht online vertreiben – wird somit immer größer. Der Handel muss somit auch digital und vor allem serviceorientierter werden. Der Kunde kauft heute einfach anders und wenn man als Unternehmen online nicht gefunden wird, dann hilft das beste Angebot nichts. Doch nur nicht übermütig werden. Nicht jeder Händler oder Produzent benötigt einen Onlineshop. Viel wichtiger ist es die Marke und Angebote auch online auffindbar zu machen. Sprich: Kommunizieren Sie dort wo Ihre Kunden kommunizieren – Social Media, Website, digitale Werbeformate, Bewertungsplattformen, etc. Durchschnittlich benötigen Kunden heute bis zu sechs Kontaktpunkte bis sie einen Kauf durchführen. Umso relevanter ist es sein Geschäftsmodell hin zu Omnichannel zu entwickeln. Der Kunde erwartet ein Einkaufserlebnis an allen Fronten. Sowohl online als auch offline. Machen Sie Ihre Customer Experience zum Wettbewerbsvorteil und nutzen Sie Kooperationen mit etablierten Marktplätzen und E-Commerce Dienstleistern.
Augmented Reality bringt digitale Inhalte in den realen Raum während man sich bei Virtual Reality im digitalen Raum befinden. Warum nicht das neue Sofa virtuell ins Wohnzimmer stellen, nach Belieben konfigurieren und liefern lassen, anstatt viele Kilometer ins nächste Möbelhaus zu fahren? Gerade für komplexe Produkte verbessert sich durch AR und VR die digitale Produktbeurteilbarkeit deutlich. Das ist auch der Grund warum wir plötzlich Möbel oder Autos online kaufen. IKEA und TESLA machen es ja schon vor. VR erweitert diese Möglichkeiten noch radikaler. Denn virtuell sind keine zeitlichen Grenzen in Bezug auf Raum und Zeit gesetzt – eine Begrenzung ist meist nur noch die Fantasie der Entwickler. Schon heute wird an rein virtuellen Welten mit digitalen Geschäften gearbeitet.
Einkaufen direkt über soziale Medien wird immer mehr zum Thema. Schon seit vielen Monaten bieten Facebook und auch Instagram die Möglichkeit, Produkte direkt aus den Beiträgen zu markieren bzw. diese auch gleich über die Website des Anbieters (aktueller Stand Q1 2021 AT) zu kaufen. Schon bald soll es möglich sein, direkt aus den Beiträgen zu shoppen. Und wenn Facebook das macht, dann könnte Google als Suchmaschine schon bald folgen. Denn warum nicht direkt bei Facebook oder Google seine Kreditkartendaten hinterlegen und direkt aus der Suche oder der Insta Story kaufen? Aber auch Social Shopping Apps erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So kann man digital und in Echtzeit, zusammen mit Freunden oder Gleichgesinnten, einkaufen. Tipp: Bereiten Sie Ihre Daten darauf vor und richten Sie passende Schnittstellen dafür ein.
Von Trend zu sprechen wäre hier der falsche Ansatz – Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit! Prüfen Sie, wie Sie Ihre Prozesse nachhaltiger gestalten können. Das beginnt bei der Verpackung und hört bei der Zustellung auf. Wie arbeiten Sie am eigenen Standort? Welche Auswirkungen haben Sie mit Ihrem Betrieb auf Umwelt, Mensch und Tier? Der Kunde von heute fordert immer nachhaltigere Wirtschaftsweisen und schaut genauer, welche Einstellung er mit seinem Einkauf unterstützt. Produkte müssen nicht immer nur günstig sein – sie dürfen grüner sein!
Immer mehr Produzenten beginnen damit eigene Onlineshops, so genannte DTC Shops ("Direct to Consumer"-Shops), zu betreiben. Die Unabhängigkeit vom Handel, vermeintlich bessere Margen und der direkte Draht zum Endkunden verführen zur Entwicklung eines eigenen Onlineshops. Doch aufgepasst – diese Strategie ist nicht für jeden die richtige! Sehr oft übernehmen sich Produzenten mit dem Vorhaben einen eigenen Onlineshop zu betreiben und vernachlässigen dadurch das eigentliche Kerngeschäft. Nutzen Sie den komparativen Vorteil: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft, machen Sie Onlinehändler zu Ihren Partnern, bauen Sie eine eigene Onlinepräsenz mit einer informativen Website auf und digitalisieren Sie Ihr Angebot. Legen Sie dabei den Fokus auf guten Inhalt und transportieren Sie Ihre Marke. Verlinken Sie von Ihrer Website auf Ihre Produkte, die Onlinehändler bereits im Sortiment haben. So macht jeder das, was er gut kann und man hilft sich gegenseitig, anstatt im Mitbewerb zu stehen.
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