11.09.2025
Kleinwasserkraft trifft KI: Wie KliWaSim den Klimawandel simulierbar macht
In Österreich ist Wasserkraft eine der wichtigsten Energiequellen – sie liefert zuverlässig Strom und gilt als besonders nachhaltig. Doch was passiert, wenn sich die Wassermengen verändern? Wenn Schnee ausbleibt, Gletscher schmelzen oder plötzliche Starkregenereignisse auftreten? Genau hier setzt das Projekt KliWaSim an.
Wenn der Wasserstand zur Herausforderung wird
Kleinwasserkraftwerke (KWK) spielen eine zentrale Rolle in Österreichs Stromlandschaft. Doch mit dem Klimawandel verändern sich auch die natürlichen Voraussetzungen für diese Anlagen. Niederschläge verlagern sich, Trockenzeiten häufen sich, Extremwetter nimmt zu. Das hat direkte Auswirkungen auf die Energieproduktion – und auf die wirtschaftliche Planung von Betreiber:innen.
Technologie als Antwort: Simulation statt Spekulation
KliWaSim nutzt Methoden aus Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen, um genau solche Effekte besser vorherzusagen. Anhand von Wetterdaten, historischen Wasserständen und weiteren Einflussfaktoren wie der Bevölkerungsentwicklung entstehen Modelle, die zeigen, wie viel Energie an einem bestimmten Standort in Zukunft erzeugt werden kann – abhängig von verschiedenen Klimaszenarien.
Das Besondere dabei: Durch sogenanntes Statistical Downscaling werden großflächige Klimamodelle auf regionale Verhältnisse und eine tägliche Zeitauflösung heruntergebrochen – so entstehen spezifische Vorhersagen für lokale KWK-Anlagen.
Warum das wichtig ist
Wer ein Kleinwasserkraftwerk betreibt oder plant, muss wissen, ob sich der Standort auch in 20 oder 30 Jahren noch lohnt und welcher Turbinentyp am geeignetsten sein wird. KliWaSim schafft genau diese Transparenz – und bietet damit eine fundierte Grundlage für Investitionen und Anpassungsstrategien. Damit kann auch in Zeiten des Klimawandels sichergestellt werden, dass KWK ihren wichtigen Beitrag zur Energiewende weiter leisten.
Fazit:
KliWaSim zeigt, wie Künstliche Intelligenz konkret eingesetzt werden kann, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen – und gleichzeitig die Energiezukunft Österreichs aktiv mitzugestalten.
Projektleitung an der Fachhochschule St.Pölten:
FH-Prof. Dipl.-Wirt.-Inf. Dr. Torsten Priebe
PartnerInnen:
UBIMET GmbH
Linz Center of Mechatronics GmbH
Christian Hofmann Unternehmensberatung GmbH
SOBOS GmbH
Wehrverband Herzogenburg
Altmannsdorfer Wasserwerksgenossenschaft
St. Pöltner Wasserwerksgenossenschaft
Wasserwerksverein der Werksbesitzer am Kamp
Verein Kleinwasserkraft Österreich
Finanzierung
Klima- und Energiefonds/FFG: Energieforschung 2023 (FO999914989)