Allein im Jahr 2017 entstand im österreichischen Obst- und Weinbau ein Spätfrostschaden von 70 Millionen Euro. Spätfröste werden mit den Auswirkungen des Klimawandels durch extreme Wetterereignisse zunehmen und stellen durch einen zunehmend früheren Austrieb der Pflanzen eine Gefahr für den heimischen Wein- und Obstbau dar. Aus diesem Grund hat sich eine Gruppe von insgesamt 33 Partnern (Winzer und Obstbaubetriebe, Interessensvertretung, wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen aus dem Bereich Sensortechnologie und Software) unter der wissenschaftlichen Leitung der HBLA und BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg im Projekt „FrostStrat“ zusammengeschlossen, um mit dem Einsatz digitaler Technologien Wetterdaten in den Anlagen genauestens erheben zu können, ein Prognosemodell für Frostereignisse zu erstellen und auf Basis der Wetterprognose Maßnahmen zur Frostbekämpfung zielgenau einzusetzen.
Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, Ertragsausfälle bei Frostereignissen in Weingärten und Obstanlagen möglichst gering zu halten.
Über eine App-basierte Anwendung werden Winzer und Obstbauern über die zu erwartenden Frostereignisse in ihren Anlagen benachrichtigt. Auf Basis dieser Information können entsprechende Maßnahmen in den Anlagen der Betriebe gegen die Bekämpfung der Fröste gesetzt werden, um Ertragseinbußen und dadurch wirtschaftliche Einschnitte zu vermeiden.
Die genaueste Ermittlung von Luftfeuchte, Temperatur, Wind etc. erfolgt über digitale Sensoren direkt in den Weingärten und Obstanlagen, die Datenübertragung über das Funkprotokoll LoRaWAN. LoRaWAN ermöglicht die energieeffiziente Übertragung von Daten über eine große Reichweite von mehr als zehn Kilometern hinweg. Diese Daten werden mit künstlicher Intelligenz zusammengeführt und im Projekt ein Prognosemodell zur Frostwarnung erstellt, welches den Winzern und Obstbauern eine frühzeitige und genaue Information über zu erwartende Frostereignisse liefern soll.