Die Arbeiten wurden im Rahmen des ASAP Programms der FFG durchgeführt und sind mit Mitteln des Bundes gefördert worden.
Im Zuge des Projekts LBMcheck beschäftigen sich der Konsortialführer FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH und die Konsortialpartner Technische Universität Wien und Plasmo Industrietechnik GmbH mit der Qualitätssicherung des LSS-Verfahrens, welches über enormes Potential verfügt. Bauteilformen sind denkbar und umsetzbar, die genau auf die jeweilige Belastung optimiert sind (Geometriefreiheit). Zudem entfällt die Spannproblematik und das Verfahren erreicht die mechanischen Eigenschaften des Grundwerkstoffes. In den Bereichen Luft- und Raumfahrt kann das Verfahren diese Stärken optimal ausspielen. In diesen Branchen bietet eine Gewichtsersparnis enorme Vorteile, welche durch die konstruktiven Freiheiten des Verfahrens bei additiv gefertigten Bauteilen markant sein kann. So lange aber kein funktionierendes Qualitätssicherungssystem auf dem Markt erhältlich ist, zeigen Endanwender häufig wenig Akzeptanz für diese Fertigungstechnologie, da eine Bauteilüberprüfung sehr kostspielig ist.
Die Schwierigkeit besteht jedoch in der Findung korrekter Algorithmen und einem zuverlässigen Messsystem, obwohl sich mehrere Forschungsgruppen bereits seit längerem damit beschäftigen, ist bis jetzt aber noch kein Produkt auf dem Markt erhältlich. Eine weitere Schwierigkeit stellt die Implementierung einer industrietauglichen Lösung der Hardware in die LSS-Anlagen dar.
Alle LSS-Anlagen haben die Gemeinsamkeit, dass der Aufbauprozess rein gesteuert, also ohne Signalrückführung im Sinne einer closed-loop control funktioniert. Zwar ist es bereits einigen Forschungsgruppen bzw. Maschinenherstellern gelungen, Teile des Prozesses zu überwachen, wie zum Beispiel die Rest-Sauerstoffkonzentration in der Prozesskammer, die Leistung des verwendeten Bearbeitungslasers, die Temperatur der Bauplattform und eventuell sogar den Pulverauftrag, aber eine Regelung des gesamten Aufbauprozesses ist bis dato weder Forschungsgruppen noch den Maschinenherstellern gelungen. Erste Schritte hin zu einem repräsentativen QS-System haben kürzlich die Maschinenhersteller EOS und Concept Laser in Form erster Ansätze einer Prozessdokumentation vorgestellt. Zusammengefasst kann an dieser Stelle jedoch erwähnt werden, dass zwar eine Protokollierung des Bauprozesses durch entsprechende Sensordaten stattfindet, diese jedoch zumeist nicht online (in harter Echtzeit) ausgewertet werden können bzw. nur Prozess-Unregelmäßigkeiten (-Auffälligkeiten) widerspiegeln. Dies bedeutet, dass der Zusammenhang zwischen Unregelmäßigkeiten in den Sensordaten und der entstehenden tatsächlichen Bauteilqualität (Fehlerkatalog) nicht bekannt ist und somit keinerlei fundierte OKNOK Aussagen eines Bauteils möglich sind.