Was auf unseren Feldern oft wie eine gleichmäßige Kultur erscheint, kann bei klimabedingten Trockenperioden schon einmal offenbaren, dass Unterschiede beim Wasserhaltevermögen auf einem Feld manche Pflanzen welken lässt. An anderen Standorten am selben Feld wachsen die Pflanzen ungehindert weiter. Dieser Trockenstress und der resultierende Wachstumsrückstand ergeben Einbußen beim Ertrag. Wasserhaltevermögen ist dabei jedoch nur ein Faktor. Nährstoffverfügbarkeit, Durchwurzelbarkeit und Erwärmungsfähigkeit einige andere. In der Landwirtschaft wird auf diese kleinräumigen Unterschiede im Detail oft kaum Rücksicht genommen. Mit dem Einzug der Digitalisierung in der Landwirtschaft wird die Berücksichtigung dieser standortspezifischen Eigenschaften ermöglicht, Präzisionslandwirtschaft also: Precision Farming.
Die Vorteile des Systems sind vielfältig. In erster Konsequenz ergeben sich für die Landwirte Einsparungen durch Effizienzsteigerungen beim ausgebrachten Dünger, da die Ausbringmenge auf den Bestand abgestimmt wird. Dadurch wird verhindert, dass auf einem Standort mit ausreichend Nährstoffen zusätzlich gedüngt wird. Die Pflanze könnte das nicht mehr aufnehmen. Von der Pflanze nicht aufgenommener Stickstoff ist ein Problem für die Umwelt, sowohl als Nitrat im Grundwasser, als auch in Form von Lachgas in der Luft. Die Mengen an CO2 die für die Produktion von Weizen freigesetzt werden, können durch die gesteigerte Stickstoffeffizienz reduziert werden.
Die bisher üblichen Systeme setzen sich zusammen aus Kartendienst und Geräten, die eine standortspezifische Ausbringung ermöglichen. Die Kartendienstleistungen sind oft nicht uneingeschränkt nutzbar (Bezahlmodelle und Testzeiträume). Auch die Funktionen selbst sind oft überbordend und nicht intuitiv. Anbaugeräte für die Ausbringung sind zu kostenintensiv für den ungewissen Mehrwert.
TerraZo soll hier in vielerlei Hinsicht das Eis brechen. Der österreichweit kostenlose Dienst stellt einen Kartenservice mit intuitiven Einstellmöglichkeiten und Erklärungen zur Verfügung. Die erstellten Applikationskarten können ohne Investitionskosten mit einer ebenfalls kostenlos bereitgestellten App ausgebracht werden. Damit sollen vor allem Landwirte angesprochen werden, die sich sonst eher nicht mit diesem Thema beschäftigt hätten. Es soll eine Breitenwirksamkeit erzielt werden, die bei kostenpflichtigen Diensten unwahrscheinlich ist.